Transformation Perspectives Series 01

Wie können Sie ihre Firmenkultur als Werttreiber etablieren?

 

Führungspersönlichkeiten und Menschen in Unternehmen sehen sich in immer kürzeren Zyklen mit technologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen konfrontiert, denen sie traditionell mit Projekten und Change-Initiativen begegnen. Diese bringen, laut Keller & Price, in 70% der Fälle nicht den gewünschten Erfolg. Häufig, weil die Mitarbeiter die notwendige Veränderung ablehnen, nicht umsetzen oder das Verhalten des Managements nicht unterstützend wirkt. Wenn Kultur salopp gesagt ist „wie wir Dinge hier wirklich machen“, dann beinhaltet diese vielfach einen „Mind-set“ und eine Haltung, die meist unbewusst zu einem Verhalten führt, das nicht mehr angemessen ist für die strategische Zielsetzung und die neue Situation. Mind-set, im deutschen als Geisteshaltung übersetzt, bezeichnet dabei die Werte und Beliefs des Individuums aber auch des Kollektivs. Ein sich bewusst werden seiner Werte & Beliefs und eine entsprechende unwiderrufliche Änderung zu einer erweiterten, hilfreicheren Perspektive, die bessere Handlungsmöglichkeiten erlaubt, nennen wir Transformation. In der Graphik wird der Unterschied der beiden Ansätze – Change vs. Transformation - verdeutlicht. Traditionelle Change Ansätze haben einen „outside-in“ Fokus, der die Rahmenbedingungen im Sinne der Zielsetzung der Initiative verändert und davon ausgeht, dass die Mitarbeiter sich in ihrem Verhalten den neuen, äusseren Bedingungen anpassen. Transformation geht tiefer und setzt „inside-out“, an dem individuellen und kollektiven Mind-set an, schafft über eine gemeinsame Sprache, referenzierbare Modelle und Erfahrungen, ein geteiltes Verständnis und eine gemeinschaftlich verstandene Ausrichtung.

Dabei spielt das Management eine entscheidende Rolle: Nur wenn es eine sinnvolle, inspirierende Vision und den „Purpose“ vorlebt und vermitteln kann, wenn es stark selbst in den Prozess involviert ist, immer wieder die Zielsetzung und Ausrichtung diskutiert und einfordert und einen gut orchestrierten Gesamtprozess für die geplante Transformation des Unternehmens umsetzt, kann es eine neue Kultur im Unternehmen schaffen.     

 

Graphik: Inside-out/Outside-in Matrix (nach Ken Wilber)

 

 

  

Das kann in der Graphik wie folgt dargestellt werden:

  1. Sich seiner Werte bewusster werden und das eigene Verhalten danach ausrichten (d.h. Vorbildfunktion übernehmen und die eigenen Werte in den täglichen Interaktionen leben: Quadrant 1 > 2)
  2. Werte mit dem Team und der Organisation ausrichten (ein vertrauensvolles High-performance Team/ eine High-Performance Organisation werden: Quadrant 1 > 4)
  3. Gefolgt von den notwendigen prozessualen und strukturellen Anpassungen (äusseren Change umsetzen: Quadrant 4 > 3)  

Die neu entstandende Unternehmenskultur stellt einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil dar und erlaubt dabei auch den Führungspersönlichkeiten und Mitarbeitern den immer schneller werdenden Veränderungen proaktiv und gestalterisch zu begegnen.

 

Dr. Thomas Gartenmann

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